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Tarnkappen II: kontaminiertes Reden
Philipp Sarasin

Wenn der Berliner Pathologe Rudolf Virchow in seinem Essay »Der Kampf der Zellen und der Bakterien« (1885) eine Metapher gebraucht, wenn er »…wie wenn sie eine Tarnkappe angezogen hätten« schreibt, bezeichnet er damit nicht nur die Koch’schen Färbtechniken, sondern findet mit der Beschreibung dieser Färbtechnik auch ein Bild für die Funktionsweise von Metaphern als solche: Die »Tarnkappe« ist eine technisch ebenso avancierte wie zutreffende Metapher für die Trope, das heißt die rhetorische Figur der Metapher selbst. Wie das? Es ist bekannt und muss nicht ausführlich dargestellt werden, dass Metaphern seit Aristoteles als das gelten, was die wissenschaftliche Sprache untergräbt und, wie Thomas von Aquin sagte, die adaequatio rei et intellectus zerstört, weil metaphorische Ausdrücke mit ihrer Bildhaftigkeit unkontrollierten und sachfremden Sinn in die Aussage einschließen; Hobbes, Bacon und Locke haben diese Annahme nur noch einmal bekräftigt: Wer Metaphern gebraucht, zerstört die Fähigkeit der wissenschaftlichen Sprache, von »den Dingen« zu handeln, wie dies mit Begriffen möglich sei.

Virchows kritische Metapher von den Anilinfarben Kochs als »Tarnkappen« zeigt nun aber, wie unstabil die konventionelle Unterscheidung zwischen Begriff und Metapher ist. Denn Koch vollzieht mit seiner Färb-Operation, die er zweifellos in einer der begrifflichen Fassung eines Gegenstandes analogen Weise als »Heraushebung« und Präzisierung seines Objektes verstanden hat, in Wahrheit eine metaphorische Funktion, und diese Operation erzeugt auch genau jene Effekte, die auf einer sprachlichen Ebene Metaphern eigen sind: Metaphern haben die Funktion, bestimmte Dinge hervorzuheben, indem sie das Erkenntnisobjekt mit einem fremden »Sprach-Stoff« einfärben. Das ist der eigentliche metaphorische Vorgang: Das »Gleichmachen«, das Herstellen einer »as if«-Beziehung – wie wenn der Mensch ein Wolf wäre, wie wenn der »Neger« ein Affe wäre , wie wenn das Genom ein Text wäre , wie wenn die Bakterien blau wären… Es ist entscheidend zu sehen, dass in dieser Gleichsetzung einerseits der Gestus des Gleichsetzens selbst unsichtbar wird: Metaphern funktionieren nur dann wirklich gut, wenn sie zu suggerieren vermögen, sie seien keine Metapher, sondern tatsächliche »objektive Bilder«. Andrerseits ist entscheidend, dass in dieser metaphorischen Operation immer und mit Notwendigkeit andere, von der Metapher nicht angezielte Objekte oder Aspekte des Objekts verdeckt werden: »In demselben Maasse aber«, schreibt Koch, »in dem das Structurbild abnimmt, wird das Farbbild intensiver und schärfer.«

Es ist nützlich, sich daran zu erinnern, dass die so genannte »Interaktionstheorie« von Max Black, die als Ausgangspunkt der modernen Diskussion über die epistemologische Funktion der Metapher gilt, in einer sehr ähnlichen Weise argumentiert, wie sie sich von Virchows Kritik am Koch’schen Verfahren her lesen lässt und wie ich gleich zeigen möchte. Denn bekanntlich bezeichnet Black die Metapher als focus-Wort, das in einen Aussagezusammenhang, den frame, ein »System miteinander assoziierter Gemeinplätze« importiert. Damit wird die wörtliche Bedeutung des Aussagezusammenhangs verschoben/erweitert – diese mit dem focus-Wort konnotierten und in den frame importierten Attribute und Assoziationen erhellen, ja »färben« den Gegenstand und machen an ihm etwas sichtbar, was anders nicht bezeichnet werden könnte; die Metapher hat daher, so Black, eine kognitive Funktion. Gleichzeitig wirkt der neue Verwendungszusammenhang wieder zurück auf die üblichen Assoziationen, die mit dem focus-Wort verknüpft werden; es gibt, mit anderen Worten, keine stabile »Bedeutung« von Metaphern, sondern nur kontextabhängige Bedeutungseffekte in alle Richtungen.

Bei der Weigert-Färbung geschieht nichts anderes: Mit dem »Import« von Anilinfarbe in einen spezifischen »Aussagezusammenhang« wird die konventionelle Sichtbarkeit – die »Wörtlichkeit« – der gezeigten Gewebeprobe im präzisen Sinne von Blacks Theorie verändert bzw. verschoben, und es wird etwas sichtbar gemacht, was anders nicht gezeigt werden könnte. Das funktioniert aber auch in umgekehrter Richtung: Mit der Einfärbung der von Mikroorganismen kontaminierten Gewebeprobe wird das färbende Medium, das auf seine spezifische Weise Dinge erkennbar macht, zum Bild von Sichtbarkeit überhaupt. Die Anilinfarbe zeigt zusammen mit dem Licht aus dem Abbé-Zeiss’schen Apparat bei Koch immer auch an, wie im Labor Unsichtbares zu visualisieren ist, und genau deshalb drohen die »armen kleinen Zellen« und mit ihnen die Zellularpathologie ganz zu verschwinden. Es ist im wörtlichen Sinn eine technische Frage, um die es hier geht: Denn die Pointe von Max Blacks Metaphern-Theorie liegt darin, dass die Metaphern als »Filter« funktionieren, die »wie ein russgeschwärztes Glas« bestimmte Dinge der Wirklichkeit zeigen und andere zugleich verdecken. Und das mit Notwendigkeit: Laut Black kann man das, was die Metapher in ihrer Funktion als Wirklichkeitsfilter erkennbar macht, nicht anders sagen, ohne ihren kognitiven Gehalt zu zerstören. Wenn das, was die Metapher zu sagen ermöglicht, aus irgend einem Grund nicht gesagt werden soll, bleibt nur größere Ungenauigkeit bis hin zum Schweigen, solange nicht ein neues Wort sich anbietet, um etwas zu bezeichnen, was »da« zu sein scheint. Auch Koch hatte in diesem Sinne keine Alternative zu den Anilinfarbstoffen – sein Wissen vom Bakterium war von seinem spezifischen »Filter« abhängig, der überdies erst dann die gewünschten Resultate erbrachte, nachdem Koch in langer Übung gelernt hatte, die Färbdauer, die Bleich- und Stabilisierungsbäder, den Lichteinfall und die Lichtmenge, die Blendenöffnung und die Belichtungszeit aufeinander abzustimmen. Diese Visualisierungstechnik war ein machtvolles Instrument, und es hatte Konsequenzen für das Denken Kochs, indem sie dazu beitrug, ihn zu einer Auffassung des Verhältnisses von Bakterium und Krankheit zu führen, die in ihrer monokausalen Eindeutigkeit schon ab ca. 1885 den Forschungsprozess in der Bakteriologie zu behindern begann; ich komme darauf zurück.

Verschiedene heutige Metapherntheorien gehen nun allerdings deutlich über Max Blacks Interaktionstheorie hinaus, indem sie in gewisser Weise an die alte aristotelische Bestimmung in der Poetik anknüpfen, die Metapher sei die Anwendung des Namens eines Dings auf ein anderes Ding. So ist für Jacques Lacan die Metapher das Kennzeichen für die Leistungsfähigkeit von Sprache überhaupt: »[C]omment peut-il se faire«, fragt er in seinem Sémaire III, »que le langage ait son maximum d’efficacité quand il arrive à dire quelque chose en disant autre chose? C’est en effet captivant, et on croit même aller par là au cœur du phénomène du langage.« Es ist zweifellos eine Sache, mit Black und damit letztlich auch mit Virchow zu akzeptieren, dass bestimmte signifizierende Techniken der Sichtbarmachung immer nur um den Preis zu haben sind, zugleich auch Kontext-Objekte oder Aspekte des untersuchten Objekts zu verdecken, dass also Sichtbarkeit immer mit einem Stück Unsichtbarmachung erkauft werden muss. Eine andere Sache ist es nun aber, mit Lacan davon auszugehen, dass genau darin die Sprache ihre größte Leistungsfähigkeit erreicht. Die Annahme ist allerdings weniger absurd, als es den Anschein hat, und sie führt uns direkt zu einer Auffassung von metaphorischen Technologien, die sich gegenwärtig in der Wissenschaftsgeschichtsschreibung als sehr brauchbar erweist – was nicht heißt, dass sie sich schon etabliert hätte.

Wenn Lacan behauptet, dass die metaphorische Operation, »etwas zu sagen, indem man etwas anderes sagt«, auf den »Kern« der Sprache verweise, bezieht er sich damit auf die Sprachtheorie de Saussures, wie sie vom Strukturalismus aufgegriffen und insbesondere dann von Lacan und von Jacques Derrida neu formuliert worden ist. Es geht dabei bekanntlich darum, dass die Sprachzeichen nicht nur arbiträr sind, sondern ihren »Wert«, das heißt ihre Bedeutung, primär vom Verweis auf und in Abgrenzung gegen alle anderen Zeichen eines Sprachsystems erhalten. Seit Lacan die bei de Saussure noch im Begriff des »Zeichens« fest miteinander verbundenen Terme signifiant und signifié durch den »Balken« getrennt hat – in der Lacanschen Schreibweise xxx – , können die Bewegungen von Metapher und Metonymie als Verschiebungen und als »Gleiten« der Signifikanten oberhalb bzw. der Signifikate unterhalb des »Balkens« vorgestellt werden: Die Metapher wird so lesbar als ein »Bild für ein anderes«, d.h. ein Gleiten von Signifikaten unter dem Signifikanten, und die Metonymie als »ein Wort für ein anderes«, das heißt als Austauschen von Signifikanten für ähnliche/gleiche Signifikate. Insbesondere Derrida hat mit dem Begriff der différance ein Kunstwort geprägt, dass deutlich machen soll, das in diesem Sinne Bedeutungen erstens immer in metaphorischen und metonymischen Verweiszusammenhängen zustande kommen (und nur davon abgeleitet und sekundär im Bezug auf den so genannten Referenten, das denotierte Ding); und zweitens, dass diese Bewegung nie abschließbar ist, nie zu einer endgültigen Fixierung von Bedeutung führt.

In unserem Kontext nun kommt diesem philosophisch-linguistischen Konzept der différance eine überraschende Relevanz zu, wie insbesondere Hans-Jörg Rheinberger gezeigt hat. Dieser untersuchte die Arbeit von Paul Zamecnik und seiner Forschergruppe an einem Rattenleber-Experimentalsystem ab den späten 1940er Jahren im Collis P. Huntington Memorial Hospital in Boston; dabei ging es im Kontext der Krebsforschung um Fragen der Proteinsynthese. Rheinberger argumentiert, dass Zamecnik und seine Gruppe, die nach jahrelangen Experimenten die messenger-RNA »gefunden« haben, während ihrer Forschungen die längste Zeit natürlich nicht im Traum an so etwas wie »Botenmoleküle« dachten – und dass sie somit etwas »entdeckten«, wonach sie gar nicht gesucht hatten. Das aber, so Rheinberger, ist signifikant für die Wirkungsweise von Experimentalsystemen überhaupt. Eine solche über Jahre aufgebaute, komplexe organisatorisch-materielle Verkoppelung von organischen Substanzen, Instrumenten, Messgeräten, vagen Ideen und den skills der Forschenden hat die Bostoner Gruppe in eine Richtung getrieben, die sich erst nachträglich als »Weg« erwies. Hier ist »das Neue« aufgetaucht als etwas, das zwar ohne Zweifel ein materieller Effekt des Experimentalsystems war, gleichwohl aber nicht auf dieses zurückgeführt werden kann: Das System war »offen« für die Erscheinung von »etwas«, was noch vollständig unbekannt war.

Wie ist das nun zu verstehen? Rheinberger bezeichnet – gestützt auf Derridas Philosophie der Dekonstruktion – die Arbeit im Rahmen von Experimentalsystemen als Produktion von Differenz; Experimentalsysteme produzieren Spuren, die zuerst keinen »Sinn«, kein »Bild« ergeben, sondern nur Differenzen. Konkret: Die jahrelange Forschungspraxis in und mit einem Experimentalsystem – das kann auch das Koch’sche Labor in Wollstein mit seinen Anilinfarben, Gewebeschnitten, Abbé’schen Beleuchtungsapparaten und Mikroskopen sein – erzeugt Daten, die als Grapheme, als (zuweilen foto-)graphische, textuelle oder numerische Zeichen, kurz: als »Schrift« produziert werden. Entscheidend ist, diese Grapheme insgesamt als differenzielles System zu verstehen, in dem ganz im Sinne Derridas Bedeutung nicht durch die Referenz auf eine Natur »außerhalb« zustande kommt, sondern in der Beziehung von einem Signifikanten auf einen anderen Signifikanten – von einem Graphem auf ein anderes. Wissenschaftler deuten, wie Rheinberger sehr detailliert nachweist und wie sich auch bei Koch im einzelnen nachvollziehen lässt, Spuren im Lichte anderer Spuren, in der Hoffnung, dabei Differenzen ausmachen zu können, die nicht einfach wieder im Rauschen der Daten verschwinden, sondern die, als signifikante Differenz, sich als Hinweis auf etwas Neues stabilisieren lassen. So entsteht eine Spur im doppelten, Derrida’schen Sinne: Erstens eine Datenspur als Spur von etwas, das tatsächlich »außen« existiert, das aber eben nur als Spur, nur als graphematisches Zeichen innerhalb eines bestimmten Repräsentationsraumes wahrgenommen werden kann: »Was Spuren erzeugt, kann jeweils nur mit Hilfe weiterer Spuren arretiert werden. Es gibt keinen Weg, der hinter diese Batterie von Spuren führt.« Zweitens entsteht so eine Verweisungsspur von metaphorischen und metonymischen Verbindungen zwischen den Daten, die sich nachträglich und von hinten her gelesen als Weg beschreiben lässt, der zum »Resultat« führte: »Erst die Spur, die diese hinterlassen haben wird, erzeugt das, was man ihren Ursprung nennt«.

Die Frage liegt nun auf der Hand: Was hat dies mit den Virchow’schen »Tarnkappen« bzw. mit den Koch’schen Färbetechniken zu tun? Wir haben gesehen, dass Koch eine metaphorische Operation vornimmt, und wir können diese nun besser verstehen: Er produziert eine große Serie von Bildern und sonstigen Labordaten, die alle um die Vermutung kreisen, es ließe sich in bestimmten Gewebeproben ein Mikroorganismus finden. Ich will hier gar nicht auf die Frage eingehen, ob es Koch passierte, dass er tatsächlich im Sinne von Rheinberger etwas »Neues« gefunden hat und nicht vielmehr das, was er suchte. Ich will nur darauf hinweisen, dass Koch fotografische Bilder produzierte, die sich gegenseitig erhellten, weil er mit Hilfe von Anilinfarben und anderen technischen Eingriffen Serien von Differenzen erzeugt hatte, ohne im Voraus sagen zu können, welcher Eingriff welchen Effekt haben würde. Ich nannte – gleichsam noch auf dem Theorieniveau von Max Black verharrend -, die Färbung selbst eine metaphorische Operation, und ich kann dies nun, mit Hilfe von Derridas Begriff der différance, verallgemeinern: Die Färbung ist nur eine Form, um Differenzen zu erzeugen und damit mögliche »as if«-Beziehungen herzustellen, die dazu dienen können, das Differierende – im Falle Kochs die vielfältigen Differenzen zwischen »Structurbild« und »Farbbild« – zu deuten. In jedem Fall aber gilt, dass die Privilegierung einer Differenz, einer spezifischen Färbung bzw. einer graphematischen Spur, jeweils mit Notwendigkeit eine andere verdeckt, sie ausschließt und zum insignifikanten Rauschen erklärt: Wer Bakterien sehen will, sieht keine Zellen – und umgekehrt konnte Paul Zamecnik in seiner Erforschung der Biochemie der Proteinsynthese jahrelang jenen Zentrifugenüberstand, der sich später als messenger-RNA herausstellte, nur als Abfall verstehen.

Was in all diesen Überlegungen zu den metaphorischen Technologien der frühen Bakteriologie bis jetzt ausgespart wurde, ist paradoxerweise die Sprache selbst. Die Batterie der Spuren, die das Rattenleber-Experimentalsystem erzeugt, oder die vielen fotografischen Platten Robert Kochs sind selbst nicht »Sprache« im konventionellen Sinn des Begriffs, aber ihre Analyse als ein System von Differenzen lässt sich wie gezeigt nach einem sprachphilosophischen Modell rekonstruieren, und es sollte auch nicht vergessen werden, dass die maschinengenerierten graphematischen Spuren und Fotogramme Repräsentationen sind und keinesfalls ein unmittelbarer »Abdruck« der Natur. Was aber haben diese speziellen Repräsentationen mit dem Sprechen der beteiligten Forscher zu tun, mit ihrer wissenschaftlichen Sprache, die immer auch eine Beziehung zur Alltagssprache unterhält? Wie ist der Übergang oder der Austausch von Labor-Graphemen zur wissenschaftlichen Sprache zu denken? Ohne allzu viele Eulen ins kulturwissenschaftliche Athen tragen zu wollen und mit vielen anderen zu behaupten, dass Metaphern in wissenschaftlichen Texten »eine Rolle spielen« , soll hier nur die Kontinuität zwischen dem System graphematischer Spuren und dem Sprechen der Wissenschaftler unterstrichen werden: Diese müssen das, was ihnen im Labor als signifikant erscheint, in Worte fassen, und zwar nicht erst, wenn die Resultate schon feststehen, sondern laufend. Die Worte sind immer schon da, wenn es darum geht, graphematische Spuren zu deuten. Worte, die schon zur Verfügung stehen, sind in diesem Sinne und vor allem andern jene metaphorische Technologie, um das »räthselhafte X des Dings« in einer anfänglich noch vagen, dann aber immer präziseren Weise zu benennen und graphematische Spuren und deren Differenzen mit Bedeutung zu versehen. Daher gibt es auch keine systematische Differenz zwischen dem Erkenntnisprozess im Labor und jenen sich vorerst ausschließlich an ein Fachpublikum richtenden ersten Veröffentlichungen, die meist weit davon entfernt sind, feststehende Resultate zu verkünden: Immer dienen Worte dazu, in einer lange Zeit noch tentativen Weise graphematische Differenzen zu symbolisieren. Worte sind – um das anfängliche Argument dieses Aufsatzes nun wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen – im präzisen Sinn der Koch’schen Färbetechniken eine Technologie zur Visualisierung von Unsichtbarem. Sie sind bei Koch die vierte Form der Herstellung von Evidenz – eine Form allerdings, die er verschweigt, weil sie ihm nicht bewusst ist: Neben dem Tierversuch, der Reinzüchtung und der fotografischen Abbildung ist das In-Worte-Fassen ein Vorgang, bei dem es auf die richtigen Formen ankommt und der ebenso viel Fingerspitzengefühl, Übung und Erfahrung braucht wie das Herstellen eines »objectiven Bildes« mit dem Abbé-Zeiss’schen Apparat, weil ursprünglich falsch gewählte Worte – wie etwa »Pilz« oder »Miasma« – die Wahrnehmung in eine falsche Richtung lenken können. Nur die richtigen Worte, die Worte, die verstanden werden und die mit den graphematischen Spuren und fotografischen Bildern eine gewisse Korrespondenz unterhalten, sind »evident« – wer die richtigen Worte finden will, braucht daher sehr viel kulturelles Know-how.



Magic Hats II: contaminated language.
Philipp Sarasin

When the Berlin pathologist Rudolf Virchow, in his essay „The struggle of the cells and the bacteria“ (1885) writes „as if they had put on a magic hat“, his metaphor not only evokes Koch’s staining-technique, but also gives us an image for the functioning of metaphor in general. As a metaphor for the trope, that is, for the rhetorical figure of metaphor itself, the „magic hat“ is no less appropriate than it is technically advanced. It is well-known and need not here be argued in detail that, from Aristotle onwards, metaphors have been considered as a corrosive force upon scientific language, as tending to destroy the adaequatio rei et intellectus, in the terms of Thomas Aquinas, because their figurality imports an alien and uncontrolled meaning into the statements in which they are deployed. Hobbes, Bacon and Locke have reaffirmed this assumption: the use of metaphors destroys the capacity of scientific language to deal with the „things“, in the way that concepts can.

Virchow“s critical metaphor for Koch’s aniline-colour as a „magic hat“ shows, however, how unstable the conventional distinction between concept and metaphor really is. Koch, no doubt understood his staining-operation as an outlining and a making more precise of the object, analogous to the conceptual grasp of an object. In fact, however, it performs a metaphorical function, and the staining-process generates precisely the kinds of effects which, on the level of language, are characteristic of metaphor. Metaphors have the function to emphasize certain things, in colouring the object of knowledge with a foreign „language -material“. Such is the real effect of metaphor: it is a making equivalent, the production of an „as if“ relationship – as if a man were a wolf, or the negro were an ape, as if the genome were a text, as if bacteria were blue… It is essential to see that, in this equivalence, the act of the equating itself becomes invisible. Metaphors only function to their full effect when they are able to suggest that they are not really metaphors at all, but rather „objective images“. On the other hand, it is also decisive that the metaphorical operation always and necessarily covers over certain other non-emphasized objects or aspects. „The colour image becomes more intense and sharp in the same measure that the structural image recedes“, Koch writes.

It is useful to recognize that the so-called interaction-theory of Max Black, which provides the point of departure for the contemporary discussion of the epistemological function of metaphor, unfolds in a manner very similar to Virchow’s critique of Koch’s procedure. As is well-known, Black designates the metaphor as a focus word, and describes it as importing „a system of associated commonplaces“ into the frame, the statement. The literal meaning of the statement is thus displaced or extended: the attributes and associations connoted by the focus word and imported into the frame illuminate, or „stain“, the object, and bring out some quality that could not otherwise be seen. For Black, then, metaphor has a cognitive function. At the same time, the new context in which the metaphorical expression is applied reflects back on the usual associations connected with the focus word: in other words, there is no stable „meaning“ of a metaphor, only contextually dependent and multi-directional effects of meaning.

It is essentially the same thing that takes place in the Weigert-staining. With the „importing“ of aniline-colour into a specific statement, the conventional visibility – the „literal meaning“ – of the tissue-sample is altered ordisplaced, and something becomes visible, which could not otherwise have been seen. But the analogy works in both directions. With the staining of the tissue-sample contaminated with the microorganism, the staining medium, which makes things knowable in its specific way, becomes the image of visibility as such. The aniline-colour, together with the light from the AbbÈ Zeiss apparatus, always indicates in Koch how the invisible is to be seen in the laboratory, and precisely for this reason, the „poor little cells“ and with them cellular pathology are in danger of disappearing. The question is technical, in the literal sense: for the point of Max Black’s theory of metaphor is that the metaphors function as „filters“ which, like a „soot blackened glass“, show certain things and cover over others. And this is necessarily the case: according to Black, that which metaphor, in its function as reality-filter, reveals cannot be said in any other way, without destroying the cognitive content. If that which metaphor makes it possible to say should for some reason not be said, then there remains only greater inexactness, to the point of silence, until a new word suggests itself, in order to designate something that seems to be „there“. Koch too had no alternative in this sense to the aniline colour – his knowledge of bacteria was dependent upon his specific „filter“, which, moreover, only produced the desired result after Koch had learnt, from long application, to correctly adjust the bleach and the stabilizing solution, the incidence and the quantity of light, the aperture and the exposure time. The technique of visualization was a powerful instrument, and it had its consequences for the thinking of Koch, since it contributed to him coming to a concept of the relationship between bacteria and illness which had already begun to hinder research in bacteriology by its mono-causal directness: I will return to this.
Various contemporary theories of metaphor go beyond Max Black’s interaction-theory, in recalling the doctrine of Aristotle in the Poetics, that metaphor consists in the application of the name of one thing to another. For Jacques Lacan, metaphor is the paradigm for the accomplishment of language in general: „Comment peut-il se faire,“ he asks in his third Seminar, „que le langage ait son maximum d’efficacitÈ quand il arrive ‡ dire quelque chose en disant autre chose? C’est en effet captivant, et on croit mÍme aller par l‡ au coeur du phÈnomËne du langage“. („How can it be that language has its greatest effectiveness when it succeeds in saying something in saying something else? It is indeed fascinating, and one feels here that one approaches the centre of the phenomenon of language“)
It is one thing, with Black, and in the end, with Virchow, to accept that certain signifying techniques of making visible can only be applied at the price of simultaneously covering over context-objects or aspects of the object of the inquiry, to accept, in other words, that visibility has to be paid for with invisibility. But it something else again, with Lacan, to assume that in this very occurrence language reaches its fullest potential. The assumption is, however, less absurd than it seems, and leads us directly to a conception of metaphorical technologies which are presently showing themselves as very useful in writing the history of science – though this is not to say that they have become altogether established.

When Lacan claims that the metaphorical operation – saying something in saying something else – points to the „centre“ of language, he invokes the linguistics of Saussure, as it was taken up and reformulated by structuralism, and especially by Lacan and Jacques Derrida. As is well-known, the linguistic sign is seen here not only as arbitrary, but as having its value, that is, its meaning, primarily from the reference to and the differentiation from all the other signs of a linguistic system. The terms signifier and signified, which in Saussure are firmly held together by the concept of the sign, are in Lacan separated by a bar – as Lacan writes it xxx . Hence, the movements of metaphor and metonymy can be represented as displacements and as a sliding of the signifier above, or of the signified below the bar: the metaphor becomes readable as an „image for an other“, that is, as a sliding from signifieds under the signifiers: likewise, metonymy appears as an exchange of „one word for another“, that is, an exchange of signifiers for similar or equal signifiers. Derrida in particular with the introduction of the term diffÈrance made it clear, firstly that significations are in this sense always formed in metaphorical and metonmyic references, and only derivatively and secondarily in relation to the so-called referent, the thing that is denoted: and secondly, that this movement can never be arrested, that it can never lead to a definitive fixing of meaning.

This philosophical-linguistic concept of diffÈrance takes on surprising relevance in our context, as Hans-Jˆrg Rheinberger has shown. Rheinberger examines the work of Paul Zamecnik and his research group on an experiment involving the livers of rats from the late 1940s in the Collis P. Huntington memorial hospital in Boston. This research was concerned with problems of protein-synthesis, in the context of cancer-research. Rheinberger describes how Zamecnik and his group „discovered“ messenger RNA, after years of experiments, although their research had proceeded for the longest time without the faintest inkiling that there could something like a „messenger“ molecule. Thus, they they „discovered“ something for which they had never been searching. For Rheinberger, this is significant for the effect of experimental-systems in general. Such a complex organic-material complex, developed over years, of organic substances, instruments, measuring-devices, vague ideas and the skills proper to the researchers, led the Boston group in a direction that only retrospectively could be seen as a „path“. „The new“ here emerges as something that is doubtless a material effect of the experimental system, but which nonetheless cannot be reduced back to this: the system was „open“ for the appearance of „something“ that was still completely unknown.

How should one understand such an occurrence? Rheinberger – drawing on Derridean deconstruction – designates the work within the framework of the experimental system as the production of difference: experimental systems produce traces, which in the first place have no „meaning“, no „image“, but only differences. In concrete terms: the research praxis carried on over years within and upon the experimental system – which can also be Koch’s laboratory in Wollstein, with its aniline-dye, its cloth-samples, the AbbÈ’s lighting system and the microscopes – generates data as grapheme, as (at times photo)graphic, textual or numerical signs, in sum, as writing. What is decisive is that this grapheme in its totality is to be understood as a differential system, within which, precisely as in Derrida, meaning does not come about through reference to a nature „outside“, but rather in the relation between one signifier and another, between one grapheme and another. As Rheinberger demonstrates in great detail, and as one can also show in Koch, scientists interpret traces in the light of other traces, in the hope of recognizing differences which will not simply be submerged in the noise of data, but rather which, as significant difference, can be stabilized as a sign of something new. In this way, a trace comes into being, in the double, Derridean sense: firstly a data-trace, a trace of something which does in fact exist „outside“, but which can only be perceived as trace, as a graphematic sign within a determinate representational space: „That which produces traces can only be fixed with the aid of further traces. There is no way that leads back behind this battery of traces.“ Secondly, there emerges a reference trace of metaphorical and metonymic combinations between data, which can be retrospectively can be described as a path, that led to the result: „First the trace, which these have left behind, creates what one names as their origin“.

The question must now be: what has all this to do with Virchow’s „magic hat“ or with Koch’s staining technique? We have seen that Koch undertakes a metaphorical operation, and we can now understand this operation somewhat better. He produces an extensive series of images and other laboratory data, all of which circle around the supposition that a microorganism can be found in certain tissue-samples. I do not here enter into the question whether Koch, in the sense of Rheinberger, discovered something new, and not what he was actually looking for. I would merely like to point to the fact that Koch produced photographic images which mutually illuminate each other, because he had generated a series of differences with the aid of aniline-colouring and other technical operations, without being able to say in advance which operation would have which particular effect. I named at first – pausing as it were, on the theoretical level of Max Black – the staining as a metaphorical operation, and with the assistance of Derrida’s diffÈrance, I can now generalize the claim: the staining is only a form in order to generate differences and thus to produce possible as-if relations, which can serve to interpret the differences – in Koch’s case, the manifold differences between the structure-image and the stain-image. In every case, however, one can say that the privileging of a difference, of a specific staining or of a graphematic trace, necessarily covers over something else, excludes it, and declares it insignificant noise. In seeing bacteria, one does not see cells – and conversely, Paul Zamecnik in his research into the biochemistry of protein-synthesis could for years only understand the centrifugal supernatant, which was later recognized as messenger RNA, as a waste byproduct.

What remains absent from all these considerations on the metaphorical technology of the early bacteriology is paradoxically language itself. The battery of traces, which the rat-liver experiment generates, or the many photographic plates of Robert Koch, are not themselves language in the conventional sense of the concept, but their analysis as a system of differences can reconstructed, as we have shown, according to a linguistic philosophical model. It should not be forgotten that machine-generated graphematic traces and photograms are representations, and in no way immediate „impressions“ of nature. But what have these special representations to do with the language of the researchers involved, with their scientific language, which always also has a relation to everyday language? How is the transition or the exchange between laboratory graphemes and scientific language to be thought? Within wishing to carry owls to the Athens of cultural studies, in claiming, with many others, that metaphors „play a role“ in scientific language, I would like here merely to underline the continuity between the system of graphematic traces and the language of the scientist. The scientist has to grasp in words that which appears to him or her in the laboratory as significant, and this not only when the results have been established, but constantly. Words are always already there, when it is a matter of interpreting graphematic data. Words, which are already available, are in this sense and prior to all else, the metaphorical technology for naming the „enigmatic x of the thing“ in an initially still vague, but then ever more precise way, and for supplying graphematic traces and their differences with meaning. Hence there is no systematic difference between the knowledge-process in the laboratory and scientific publications at first exclusively directed at a specialized audience, most of which are far from announcing established results. Words always serve for a long time as a still tentative way to symbolize graphematic differences. To restate the original argument in reversed form – words are, in the precise sense of Koch’s staining technique, a technology for the visualizing of the invisible. In Koch, they are the fourth form of evidence – a form which he does not mention, because he is not aware of it. Alongside animal trials, pure culture technique and photographic reproduction, the formulation in language is a process in which it is essential to arrive at the correct form, and in which just so much tact, practice and experience is required, as in the production of an objective image with the Abbe Zeiss instrument, because if the initially chosen word – such as „fungus“ or „miasma“ – is false, it can guide the perception in a false direction. Only the correct words, the words that are understood, and which maintain a certain correspondance with the graphematic traces and the photographic images – are „evident“. If one wants to find the right words, one needs a great deal of cultural know-how.


Camouflages II : discours contaminé
Philipp Sarasin

Dans son essai intitulé « Der Kampf der Zellen und der Bakterien » [titre qu’on pourrait traduire par : la lutte des cellules et des bactéries] (1885), le pathologiste berlinois Rudolf Virchow se sert d’une métaphore : « …comme si elles portaient une cape de camouflage ». En décrivant les méthodes de coloration de Koch, il trouve simultanément une image du fonctionnement des métaphores en tant que telles : en effet, la « cape de camouflage » est une métaphore techniquement avancée et percutante pour qualifier le trope, la figure de rhétorique qui correspond à la métaphore. Quelle est la nature de cette correspondance ? Comme chacun sait, la métaphore passe depuis Aristote pour un élément qui mine le discours scientifique et qui, selon Thomas d’Aquin, détruit l’adéquation de l’intellect et de la chose [adaequatio rei et intellectus]. De par leur caractère imagé, les métaphores englobent des particules de sens incontrôlées, étrangères à la chose ; Hobbes, Bacon et Locke soulignent à leur tour cette hypothèse : celui qui utilise des métaphores détruit la faculté du langage scientifique à parler « des choses », contrairement celui qui fait recours à des notions univoques.

Qualifiant les couleurs d’aniline de Koch de « cape de camouflage », la métaphore critique de Virchow fait apparaître l’instabilité de la différenciation traditionnelle entre la notion et la métaphore. Pour Koch, l’opération de coloration constitue sans aucun doute la « mise en évidence » et l’affinage de son objet, démarche analogue au fait de saisir un objet à l’aide d’une notion. Or c’est en réalité une fonction métaphorique que Koch exerce, et cette opération suscite exactement les effets qui sont propres aux métaphores sur le plan du langage : les métaphores ont la fonction de mettre en évidence certains aspects, en conférant à l’objet d’étude une « couleur langagière » étrangère à la chose. C’est là l’essentiel du processus métaphorique : le fait de « rendre pareil », la création d’une relation « comme si » (as if…) – comme si l’être humain était un loup, comme si le « nègre » était un singe , comme si le génome était un texte , comme si la bactérie était de couleur bleue… L’élément décisif est qu’à travers la création de l’équivalence, l’action qui produit cette équivalence ou cette assimilation devient invisible : les métaphores ne fonctionnent bien que si elles suggèrent qu’elles ne sont pas des métaphores, mais des « images objectives ». Une autre qualité décisive de la métaphore est que toute opération métaphorique dissimule nécessairement les objets ou les aspects de l’objet qui ne sont pas visés par la métaphore, comme l’écrit Koch : « L’image de la couleur gagne en intensité à mesure que l’image de la structure s’estompe . »

Rappelons ici la « théorie de l’interaction » de Max Black, qui a servi de point de départ à la discussion de la fonction épistémologique de la métaphore à l’époque moderne. Cette théorie s’appuie sur argumentation qui ressemble de près à la critique formulée par Virchow concernant le procédé de Koch, réflexion présentée ci-après. En effet, Black qualifie la métaphore de mot « foyer » (focus), qui importe son cadre (frame), un « système de lieux communs associés entre eux », dans un contexte énonciatif donné. La signification littérale du contexte énonciatif se trouve donc déplacée ou élargie – connotés par le mot foyer et importés dans le cadre, les attributs et les associations éclaircissent ou « colorent » même l’objet, rendant ainsi visibles les aspects qui seraient invisibles sans cela ; selon Black, la métaphore possède donc une fonction cognitive. Simultanément, le nouveau contexte d’usage influe à son tour sur les associations habituellement liées au mot foyer ; en d’autres termes, il n’existe pas de « signification » stable des métaphores, mais uniquement des effets de signification spécifiques au contexte, qui se diffusent dans toutes les directions .

Il en va de même pour la coloration de Weigert : l’« importation » de la couleur d’aniline dans un « contexte énonciatif » spécifique modifie ou déplace la visibilité conventionnelle – la « littéralité » – de l’échantillon de tissu, précisément dans le sens de la théorie de Black, la démarche rend donc visible ce qui resterait invisible autrement. Démarche possible en sens inverse également : à travers la coloration des tissus contaminés par des microorganismes, le médium colorant, qui permet une identification spécifique des choses, devient lui-même une image de la visibilité en tant que telle. Avec la lumière de l’appareil d’Abbé-Zeiss utilisé par Koch, la couleur d’aniline indique aussi comment visualiser l’invisible en laboratoire, et c’est justement pour cette raison que les « pauvres petites cellules » et la pathologie cellulaire tendent à disparaître. C’est une question technique au sens littéral du terme qui se pose ici : car la spécificité de la théorie de la métaphore formulée par Max Black réside dans la fonction de « filtre » des métaphores : celles-ci dévoilent certains aspects de la réalité tout en dissimulant d’autres aspects, « comme un bout de verre couvert de suie ». C’est là une composante nécessaire de la métaphore : selon Black, il est impossible d’exprimer d’une autre façon ce que la métaphore dévoile par sa fonction de filtre de la réalité, sans détruire la teneur cognitive de la métaphore . Si pour une raison quelconque, ce que qu’exprime la métaphore ne doit pas être dit, on en est réduit à rester dans le vague, ou alors à se taire, tant qu’un nouveau mot n’émerge pas pour désigner une chose qui a l’air d’« exister ». De ce point de vue, Koch n’avait donc pas d’alternative à la couleur d’aniline – son savoir sur les bactéries dépendait d’un « filtre » spécifique, dont l’efficacité ne s’est d’ailleurs vérifiée que lorsqu’il eut appris à doser la durée de coloration, les bains de blanchiment et de stabilisation, l’angle d’incidence de la lumière et la quantité de lumière, l’ouverture optique et le temps d’exposition . Cette technique de visualisation était un instrument puissant, influençant la pensée de Koch : elle a en effet contribué à développer chez lui une conception du rapport entre la bactérie et la maladie qui, du fait de son caractère unidimensionnel, a commencé dès 1885 à entraver le processus de recherche bactériologique, un aspect que je reprendrai ci-dessous .

À l’heure actuelle, diverses théories de la métaphore vont largement au-delà de la théorie de l’interaction de Max Black, en renouant avec la définition aristotélicienne formulée dans la Poétique, selon laquelle la métaphore serait l’application du nom d’une chose à une autre chose. Pour Jacques Lacan, la métaphore est le signe distinctif de la performance du langage : « [C]omment peut-il se faire », demande-t-il dans son Séminaire III, « que le langage ait son maximum d’efficacité quand il arrive à dire quelque chose en disant autre chose ? C’est en effet captivant, et on croit même aller par là au cœur du phénomène du langage. » Une chose est d’accepter, avec Black et aussi avec Virchow, que certaines techniques signifiantes qui servent à rendre visible les objets impliquent de dissimuler les objets ou les aspects contextuels de l’objet considéré, que la visibilité va donc toujours de pair avec un processus qui éclipse une partie de l’objet. Mais c’est autre chose de penser, avec Lacan, qu’il s’agit là de la plus grande performance du langage. L’hypothèse est cependant moins absurde qu’il ne paraît, et elle nous conduit directement à la conception des technologies métaphoriques, qui s’avère très utile dans la recherche sur l’histoire de la science – sans qu’elle se soit déjà établie pour autant .
Si Lacan affirme que l’opération métaphorique qui consiste à « dire quelque chose en disant autre chose » représente le « coeur » du langage, il fait référence à la théorie de la langue de Ferdinand de Saussure telle qu’elle a été comprise par le structuralisme et reformulée en particulier par Lacan et Jacques Derrida. Comme chacun sait, cette théorie postule que les signes linguistiques ne sont pas seulement arbitraires, mais que leur « valeur », donc leur signification, se crée principalement par l’opposition et la différenciation par rapport à tous les autres signes d’un système linguistique. Depuis que Lacan a séparé par une « barre » les deux termes de signifiant et signifié – xxx selon la graphie de Lacan – , qui étaient encore intimement liés dans la notion de « signe » chez Saussure, les mouvements de la métaphore et de la métonymie peuvent être pensés comme des déplacements et des « glissements » du signifiant au-dessus et du signifié au-dessous de la « barre » : la métaphore devient ainsi lisible comme « image d’une autre chose », c’est-à-dire comme un glissement du signifié sous le signifiant, et la métonymie devient « un mot pour un autre », c’est-à-dire l’interversion des signifiants entre deux signifiés similaires/identiques . Derrida a créé une nouvelle notion qui est la différance, censée mettre en évidence premièrement que les significations s’insèrent toujours dans des contextes métaphoriques et métonymiques (que le rapport au référent, donc à l’objet dénoté, n’intervient qu’en deuxième lieu, de manière secondaire) ; et deuxièmement que le mouvement n’est jamais achevé, qu’il ne mène jamais à une fixation définitive de la signification .

Dans le contexte qui nous intéresse ici, le concept philosophico-linguistique de la différance présente une pertinence étonnante, comme le montrent notamment les recherches de Hans-Jörg Rheinberger. En effet, il étudie les travaux de Paul Zamecnik et de son équipe de chercheurs autour d’un système d’expériences sur le foie des rats, travaux menés à partir de la fin des années 1940 au Collis P. Huntington Memorial Hospital, à Boston, qui s’inscrivent dans le contexte de la recherche oncologique sur la synthèse de protéines . Rheinberger explique qu’après des années de recherche, Zamecnik et son équipe « découvrent » l’ARN messager, alors que durant une très longue période, ils étaient loin d’imaginer l’existence de « molécules messagères » – découvrant ainsi une chose qu’ils ne recherchaient même pas. Or selon Rheinberger, cette démarche est significative pour le mode d’action des systèmes expérimentaux en tant que tels. Construit sur plusieurs années, cet agencement organisationnel et matériel complexe de substances organiques, d’appareils, d’instruments de mesure, de vagues idées et de savoirs des chercheurs a permis à l’équipe de Boston de s’engager dans une voie qui s’est révélée fructueuse a posteriori seulement. La « nouveauté » a certes surgi comme effet matériel du système expérimental, mais ne peut pas être réduite à celui-ci : le système était « ouvert » à l’apparition de « quelque chose » qui était totalement inconnu auparavant.

Comment expliquer ce phénomène ? S’appuyant sur la philosophie de la déconstruction de Derrida, Rheinberger qualifie les recherches menées au sein du système expérimental comme une production de différence ; les systèmes expérimentaux produisent des traces qui, au premier abord, ne font pas apparaître de « sens » ou d’« image », mais uniquement des différences . Concrètement, la pratique de recherche menée durant de longues années autour et au sein d’un système expérimental génère – comme le faisait le laboratoire de Koch à Wollstein, avec ses couleurs d’aniline, ses sections de tissu, ses appareils d’éclairage Abbé et ses microscopes – des données produites sous formes de graphèmes, de signes (photo-) graphiques, textuels ou numériques, donc sous forme d’« écriture » . Il est décisif de concevoir cet ensemble de graphèmes comme un système de différences, dans lequel – comme le postule Derrida – la signification ne découle pas de la référence à une nature « extérieure », mais de la relation d’un signifiant à l’autre, d’un graphème à l’autre. Rheinberger expose de manière détaillée comment les chercheurs interprètent les traces à la lumière d’autres traces, dans l’espoir d’identifier des différences qui ne soient pas appelées à se noyer dans le bruissement général de données, mais qui, comme différence signifiante, deviennent des indices stables de quelque chose de nouveau, processus qui se reflète également dans les travaux de Koch. C’est là la naissance d’une trace dans le sens double proposé par Derrida : premièrement une trace de données comme trace de quelque chose qui existe réellement à l’« extérieur », mais qui n’apparaît que comme trace, comme signe graphématique à l’intérieur d’un espace de représentation : « Ce qui laisse des traces ne peut être déterminé qu’à l’aide d’autres traces. Il n’y a aucune voie allant au-delà de cette accumulation de traces. » Deuxièmement, on constate l’émergence d’une trace indicatrice de liens métaphoriques et métonymiques entre les données, trace qui a posteriori, et lue avec recul, permet de décrire une voie qui mène à un « résultat » : « C’est uniquement la trace laissée qui génère ce que l’on appelle son origine ».

Se pose évidemment la question du lien entre ces éléments et les « capes de camouflage » de Virchow ou encore les techniques de coloration de Koch. Nous avons vu que Koch mène une opération métaphorique, qu’il est plus facile d’appréhender après la réflexion développée jusqu’ici : Koch produit une longue série d’images et de données de laboratoire, l’hypothèse étant qu’il doit être possible d’identifier un microorganisme dans certains échantillons de tissu. Il ne s’agit pas de trancher si Koch a réellement découvert quelque chose de « nouveau » au sens de Rheinberger, ou s’il a plutôt identifié ce qu’il recherchait. Mais Koch a produit des images photographiques qui s’éclairent mutuellement, car il a créé des séries de différences à l’aide des couleurs d’aniline et d’autres interventions techniques, sans connaître à l’avance les effets des diverses interventions. Partant du niveau théorique de Max Black, j’ai qualifié la coloration en tant que telle d’opération métaphorique, constat qu’il est possible de généraliser à l’aide de la notion de différance élaborée par Derrida : la coloration n’est qu’une des formes capables de créer des différences et donc des relations « comme si » permettant d’interpréter la différence – dans le cas de Koch, ce sont les différences multiples entre l’« image de la structure » (Structurbild) et l’« image de la couleur » (Farbbild). Quoi qu’il en soit, le fait de privilégier une différence, une coloration spécifique ou une trace graphématique revient toujours à en dissimuler une autre, à en exclure une autre, à réduire une autre différence au bruissement général dénué de signification : celui qui veut identifier la bactérie ne verra pas la cellule – et vice-versa : lors de ses travaux de recherche biochimique sur la synthèse des protéines, Paul Zamecnik a longtemps considéré comme simple déchet la fraction surnageante en centrifugeuse, qui s’est plus tard révélée être l’ARN messager.

Paradoxalement, l’élément laissé de côté dans le cadre de cette réflexion sur les technologies métaphoriques des débuts de la bactériologie est justement le langage en lui-même. L’accumulation de traces laissées par le système expérimental sur le foie des rats, ou encore les nombreuses plaques photographiques de Robert Koch ne sont pas « langage » au sens conventionnel du terme, mais leur analyse en tant que système de différences se construit selon un modèle de philosophie linguistique, comme il a été démontré. De plus, il faut rappeler que les traces graphématiques et les photogrammes générés par des machines sont des représentations et donc en aucun cas des « calques » fidèles de la nature. Quel est le lien entre ces représentations d’un type particulier et le langage des chercheurs impliqués, leur langage scientifique, qui entretient toujours un rapport avec le langage de tous les jours ? Comment penser le passage, ou l’échange, de graphèmes de laboratoire au langage scientifique ? Sans vouloir répéter des évidences en matière de sciences culturelles et sans insister, avec beaucoup d’autres, sur le fait que les métaphores « jouent un rôle » dans les textes scientifiques, il s’agit ici de souligner la continuité qui existe entre le système des traces graphématiques et le langage des chercheurs scientifiques : ceux-ci doivent décrire par le langage ce qui leur semble significatif, ceci durant le processus de recherche, c’est-à-dire sans attendre les résultats. Les mots sont toujours préexistants lorsqu’il s’agit d’interpréter des traces graphématiques. De ce point de vue, les mots disponibles sont surtout cette technologie métaphorique qui permet de cerner le « X mystérieux de la chose » (« das räthselhafte X des Dings » ) d’une manière d’abord vague, ensuite plus précise, et de conférer du sens aux traces graphématiques et à leurs différences respectives. C’est pourquoi il n’existe pas de différence de nature systémique entre le processus de recherche en laboratoire et les premières publications qui s’adressent exclusivement à un public spécialisé, étant encore loin de présenter des résultats définitifs : ce sont toujours les mots qui servent à symboliser des différences graphématiques, selon un mode exploratoire. Pour remettre sur pied l’argument initial du présent texte, on peut dire que les mots sont une technologie de visualisation de l’invisible, au sens précis des techniques de coloration de Koch. Dans sa démarche, les mots sont la quatrième forme de production de données probantes – forme qu’il passe pourtant sous silence, car il n’en est pas conscient : outre l’expérimentation animale, la culture pure et la reproduction photographique, la description d’une chose par des mots est un processus exigeant sur le plan de la forme, qui demande du doigté, de l’exercice et de l’expérience, comme la création d’une « image objective » à l’aide de l’appareil d’Abbé-Zeiss, car les mots mal choisis – tels que « champignon » ou « miasmes » – peuvent détourner la perception vers un horizon erroné. Les mots corrects, ceux qui sont compris et qui entretiennent une certaine correspondance avec les traces graphématiques et les images photographiques deviennent des « évidences » – celui qui veut trouver le mot approprié doit donc disposer d’un profond savoir culturel.