Supercritical Fluids, Kunsthaus Glarus (PDF 2,8 MB)
Mirjam Varadinis
Kuratorin, Kunsthaus Zürich
Wie kann Hanspeter Hofmanns Kunst am treffendsten umschrieben werden? Das irritierende und zugleich faszinierende seiner Bilder liegt für mich gerade in der Unmöglichkeit, sie linear zu beschreiben und auf einen Nenner zu bringen. Zu unterschiedlich oder gar widersprüchlich sind die Assoziationen, die sie auslösen. Es sind Werke, die gleichzeitig sinnlich und cool, künstlich und organisch, traditionell und dennoch völlig heutig sind. Sie rufen eine Vielzahl Erinnerungen hervor, jedoch nur, um diese sogleich wieder zu verwerfen. Es scheint, als versuchte Hofmann in seinen Bildern artifizielle Gegenentwürfe zur Realität zu schaffen, immer jedoch im Bewusstsein um die Illusion eines möglichen Ausbrechens und die Notwendigkeit des Scheiterns. Bildaufbau und Bildzerfall sind gleichzeitig gegeben. Entsprechend sind Hofmanns Bilder für mich denn auch Ausdruck strahlenden Optimismus’ und tiefen Zweifels zugleich — eine beunruhigende und gleichzeitig betörende Kombination.
Mirjam Varadinis
Curator, Kunsthaus Zürich
How can Hanspeter Hofmann’s art best be described? His paintings are as irritating as they are fascinating because they are impossible to describe in linear terms and cannot be reduced to a common denominator. The associations they evoke are far too diverse and even contradictory. Hofmann’s works are sensual and cool, artificial and organic, traditional and yet uncompromisingly contemporary. They evoke untold memories, and instantly subvert them. It is almost as if the artist were trying to design an artificial world as a substitute for reality although he knows full well that genuine escape is an illusion and failure inevitable. Pictorial composition and decomposition are simultaneous givens. It is only logical, therefore, that Hofmann’s paintings seem to express both radiant optimism and profound doubt — a disturbing and intoxicating combination.