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Hanspeter Hofmann – Wie ist es, eine Fledermaus zu sein?
Pressetext

Hofmann kombiniert in seinen teils großformatigen Arbeiten erneut eine abstrakt malerische Formensprache mit figurativen Elementen.
Er legt auf monochrome Bildgründe dynamische Strukturen, die sich mal pastellig, mal signalfarben oder in kontrastreichen Tönen als feine, fließende Linien wie Nervenbahnen durch das Bild ziehen. Daneben taucht das Auge durch metallisch schimmernde Nebel und fluoreszierende Zellkörper oder semipermeable Membranen in den abstrakten Bildraum, als werfe es den Blick durch ein Elektronenmikroskop in die Zellstruktur eines Organismus. Diese Wirkung einer extremen Nahaufnahme kehrt sich in anderen Arbeiten in den Blick aus großer Entfernung um. Wie auf einem Luftbild erscheinen seine pixeligen oder pointillierten Gebilde, sich dann aber wieder schemenhaft etwa als Struktur einer Schlangenhaut ausmachen lassen und gleichzeitig einer Helix ähneln. Organische Formen ergänzt Hofmann durch florale Elemente, Palmen und Bäume, die aber ihrerseits an Zellstrukturen und Nervenenden erinnern. Hofmann verwendet oszillierende Perlmutt-, Neon- und Interferenzfarben, die je nach Blickwinkel und Lichteinfall ihr Farbspektrum verändern. Einige dieser bildnerischen Akzente sind druckgrafisch erzeugt, was den Eindruck der gestalterischen Mehrdimensionalität in Hofmanns Malerei unterstreicht. Unzweifelhaft lebt sie jedoch von der Sinnlichkeit ihres Materials.  

So untersucht Hanspeter Hofmann die unterschiedlichen Versprechungen der abstrakten Malerei, die in ihrer Komplexität gerade die Möglichkeiten der Reduktion und Fragmentierung bietet. In einer Mischung aus fortwährendem Experiment, der Entnahme von Stichproben und Neuanordnungen, entstehen seine unverwechselbaren Kompositionen mit der für ihn typischen Handschrift.