Hofmann, Katalog Kunstverein Freiburg (PDF – 2,8
Fragments of A Hologram Rose
William Gibson
Parker schlief nicht gut in jenem Sommer. – Wegen der Stromknappheit setzte der Delta-Inducer mehrmals abrupt aus, so daß er jäh und schmerzhaft wieder zu Bewußtsein erwachte. Um das zu verhindern, koppelte er den Inducer mit Verbindungskabeln, winzigen Krokodilklemmen und schwarzem Isolierband an ein batteriebetriebenes ASP-Deck. Nun würde ein Stromausfall im Inducer die Playbackschaltung des Decks aktivieren. Er kaufte eine ASP-Kassette, die damit anfing, daß der Proband an einem ruhigen Strand schlummerte. Sie war von einem jungen blonden Yogi mit außergewöhnlich exaktem Farbempfinden in einer dem menschlichen Gesichtsfeld entsprechenden Optik aufgenommen worden. Der Junge war nach Barbados geflogen worden, um auf einem herrlichen Privatstrand ein Nickerchen und seine anschließende Morgenübung zu machen. Das Mikrofiche-Laminat im transparenten Kassettengehäuse behauptete, der Yogi könne sich kraft seines Willens ohne Inducer von Alpha nach Delta bewegen.
Parker, der seit zwei Jahren ohne Inducer nicht mehr einschlafen konnte, fragte sich, ob so etwas möglich war. Er hatte es erst einmal geschafft, das Ding komplett mitzuerleben, obwohl er mittlerweile jede Empfindung der ersten fünf subjektiven Minuten kannte. Die interessanteste Stelle war für ihn ein kleiner Schnittfehler am Beginn der komplizierten Atemübung: ein kurzer Blick über den weißen Strand zu einem Wachposten, der an einem Maschendrahtzaun patrouillierte und eine schwarze Maschinenpistole umgehängt hatte.
Als Parker schlief, wurde der Strom im städtischen Netz reduziert. Der Übergang von Delta zu Delta-ASP war eine dunkle Implosion in fremdes Fleisch. Vertraute Eindrücke dämpften den Schock. Er spürte den kühlen Sand unter den Schultern. Die Hosenbeine seiner ausgebeulten Jeans flatterten im Morgenwind gegen seine bloßen Knöchel. Bald würde der Junge ganz erwachen und mit seinem Ardha-Matsyendra-Blabla beginnen; mit anderen Händen tastete Parker im Dunkeln nach dem ASP-Deck.
Drei Uhr früh.
Du machst dir im Dunkeln eine Tasse Kaffee, gießt im Licht einer Taschenlampe das heiße Wasser auf. Der aufgezeichnete Morgentraum verblaßt: durch fremde Augen der dunkle Kondensstreifen eines kubanischen Frachters, der zusammen mit dem Horizont verblaßt, vor dem er über den grauen geistigen Monitor fährt.
Drei Uhr früh. Das Gestern umstellt dich mit flachen, schematischen Bildern. Laß es geschehen. Was du gesagt hast – was sie gesagt hat – wie sie packt – sich eine Rikscha ruft. Wie du die Bilder auch anordnest, sie bilden stets den gleichen gedruckten Schaltkreis, Hieroglyphen, die auf einen zentralen Bestandteil zusteuern: du im Regen, den Fahrer anschreiend. Der Regen war sauer und ätzend, fast pißgelb. Der Fahrer hat dich als Arschloch beschimpft; trotzdem mußtest du den doppelten Fahrpreis bezahlen. Sie hatte drei Gepäckstücke. Mit seiner Atemmaske und der Schutzbrille sah der Mann wie eine Ameise aus. Er strampelte in den Regen davon. Sie schaute nicht zurück. Das letzte Bild von ihr: eine Riesenameise, die dir den hochgereckten Mittelfinger zeigte.
Das erste ASP-Gerät seines Lebens hatte Parker in Judy’s Jungle gesehen, einer schäbigen texanischen Barackenstadt.
Es war eine massive Konsole mit einem billigen chromfarbenen Kunststoffgehäuse. Wenn man eine 10-Dollar-Note in den Schlitz steckte, bekam man fünf Minuten Freifall-Gymnastik in einem Schweizer Orbitalferienort, wo man mit einem sechzehnjährigen Vogue Model auf dem Trampolin zwanzig Meter weite Perihelien sprang – so was haute rein in Judy’s Jungle, wo eine Pistole leichter zu haben war als ein heißes Bad. Ein Jahr später war er mit gefälschten Papieren in New York, als zwei Marktführer die ersten tragbaren Decks rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft in die größeren Kaufhäuser brachten. Die ASP-Pornokinos, die in Kalifornien für kurze Zeit wie Pilze aus dem Boden geschossen waren, erholten sich nie wieder von diesem Schlag.
Auch die Holographie verschwand, und die FullerKuppeln, die ganze Blocks einnehmenden Holotempel aus Parkers Kindheit, verwandelten sich in vielgeschossige Supermärkte oder nahmen staubige Spielhallen auf, in denen man nach wie vor die alten Konsolen fand, über denen ausgebleichte Neonreklame APPARENT SENSORY PERCEPTION – täuschend echte Sinneswahrnehmung – in den blauen Zigarettendunst blinkte.
Jetzt ist Parker dreißig und schreibt ASP-Szenarien, mit denen er die Augenbewegungen der menschlichen Kameras programmiert.
Die Stromknappheit dauert an.
Im Schlafzimmer klopft Parker auf die gebürstete Alufront seines Sendai Sleep-Master. Das Kontrollämpchen flackert und erlischt schließlich. Mit dem Kaffee in der Hand geht er über den Teppich zum Wandschrank, den sie tags zuvor leer geräumt hat. Der Taschenlampenstrahl sucht auf den leeren Regalböden nach Zeichen ihrer Liebe und bringt das gerissene Band einer Ledersandale, eine ASP-Kassette und eine Postkarte zum Vorschein. Auf der Postkarte ist ein billiges Hologramm einer Rose.
An der Küchenspüle wirft er das Sandalenband in den Müllschlucker. Dieser murrt, träge vor Strommangel, schluckt jedoch und verdaut. Das Hologramm vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger haltend, senkt er es in das versteckte Reißwolfmaul. Das Gerät gibt ein dünnes Quieken von sich, als die Stahlzähne in das Laminat beißen und die Rose in tausend Fragmente zerfetzen.
Später sitzt er rauchend auf dem ungemachten Bett. Ihre Kassette steckt abspielbereit im Deck. Tapes von Frauen verwirren ihn zuweilen, aber er weiß, daß er nicht aus diesem Grund zögert, das Gerät einzuschalten. Etwa ein Viertel aller ASP-User sind nicht in der Lage, das subjektive Körperbild des anderen Geschlechts ohne Unbehagen zu verarbeiten. Im Laufe der Jahre sind manche ASP-Stars zunehmend androgyn geworden, um auch den jeweils anderen Teil des Publikums zu erobern. Vor Angelas Bändern jedoch hat er bisher noch nie Angst gehabt. (Aber was wäre, wenn sie einen Lover aufgenommen hätte?) Nein, das kann es nicht sein – es liegt einfach daran, daß die Kassette eine völlig unbekannte Größe darstellt.
Als Parker fünfzehn war, gaben ihn seine Eltern bei der amerikanischen Niederlassung eines japanischen Kunststoffkonzerns in die Lehre. Damals hatte er sich glücklich geschätzt, denn auf jede verfügbare Lehrstelle kamen unzählige Bewerber. Drei Jahre lebte er mit seiner Gruppe im Lehrlingsheim, nahm allmorgendlich in Reih und Glied Aufstellung, um die Firmenhymnen abzusingen, und schaffte es für gewöhnlich, wenigstens einmal pro Monat über den Zaun des Firmengeländes zu klettern, um Mädchen aufzureißen oder ins Holodrom zu gehen. Mit zwanzig sollte er die Lehre abschließen und möglicherweise eine feste Anstellung bekommen. Eine Woche vor seinem neunzehnten Geburtstag ging er mit zwei geklauten Kreditkarten und einer zweiten Garnitur Klamotten zum letzten Mal über den Zaun. Drei Tage vor dem Zusammenbruch des chaotischen Regimes der Neosezessionisten kam er in Kalifornien an. In San Francisco lieferten sich Splittergruppen Straßenschlachten. Irgendeine der vier «provisorischen» Stadtregierungen hatte ganze Arbeit geleistet und so viele Nahrungsmittel konfisziert, daß in den Geschäften praktisch nichts mehr zu kriegen war. Parker verbrachte die letzte Revolutionsnacht in einem ausgebrannten Vorort von Tucson, wo er mit einem dünnen Teenagergirl aus New Jersey schlief, das ihm die Feinheiten ihres Horoskops erläuterte, unterbrochen von fast lautlosen Weinkrämpfen, die mit dem, was er tat oder sagte, offenbar nicht das geringste zu tun hatten. Jahre später stellte er fest, daß er nicht mehr wußte, aus welchem Grund er die Lehre damals eigentlich abgebrochen hatte.
Die ersten drei Viertel der Kassette sind gelöscht; im Schnellvorlauf geht es durch statisches Grau. Geschmack und Geruch verschmelzen auf einen Kanal. Die akustische Einspeisung ist weißes Rauschen – der Nichtklang des ersten dunklen Meeres … (Exzessiver Konsum von gelöschtem Tape kann hypnagoge Halluzinationen auslösen.) Um Mitternacht kauerte Parker in New Mexico am Straßenrand und beobachtete aus einem Gebüsch den brennenden Panzer auf dem Highway. Flammen erhellten den durchbrochenen weißen Streifen, dem er seit Tucson gefolgt war. Er hatte die Explosion aus zwei Meilen Entfernung gesehen, einen gleißenden Lichtblitz, der die bleichen Äste eines kahlen Baumes vor dem Nachthimmel in ein Fotonegativ verkehrte: Schwarzes Astwerk vor bleichem Himmel.
Viele der Flüchtlinge waren bewaffnet. Die im warmen Golfregen dampfenden Barackenstädte verdankte Texas der wackligen Neutralität, die es angesichts des Sezessionsversuchs
der Küste gewahrt hatte. Die Städte bestanden aus Sperrholz, Pappe, im Wind flatternder Plastikfolie und Fahrzeugwracks. Sie hatten Namen wie Jump City oder Sugaree sowie vage definierte Regierungen und Territorien, die sich im unberechenbaren Klima der Schwarzmarktwirtschaft ständig veränderten. Die zur Säuberung der gesetzlosen Städte eingesetzten Bundes- und Landestruppen wurden selten fündig. Aber nach jeder Razzia fehlten ein paar Männer. Die einen hatten ihre Waffen verkauft und ihre Uniform verbrannt, die andern waren der Schmuggelware, die sie ausfindig machen sollten, zu nahe gekommen. Nach drei Monaten wollte Parker raus, aber durch die Postenketten der Army kam nur, wer auch etwas anzubieten hatte. Seine Chance ergab sich ganz zufällig: Als er eines späten Nachmittags den fetten Kochdunstschwaden zu entkommen versuchte, die über Judy’s Jungle lagen, stolperte er und wäre beinahe über eine Frauenleiche in einem ausgetrockneten Bachbett gefallen. Eine Wolke von Fliegen stob zornig auf und ließ sich wieder nieder, ohne ihn zu beachten.
Die Frau trug eine Lederjacke, und Parker fror nachts meist. Er suchte in dem Bachbett nach einem Ast. Im Rücken der Jacke, direkt unter dem linken Schulterblatt, war ein bleistiftgroßes Loch. Das Innenfutter, ursprünglich rot, war jetzt schwarz, steif und glänzend von geronnenem Blut. Er balancierte die Jacke mit dem Stock vor sich her und machte sich auf die Suche nach Wasser.
Er wusch die Jacke jedoch nicht. In der linken Tasche fand er fast eine Unze Kokain, sorgfältig in Plastik und transparentes Wundpflaster verpackt. In der rechten Tasche steckten fünfzehn Ampullen Megacilin-D und ein Springmesser mit 25 Zentimeter langer Klinge und Hirschhorngriff. Das Antibiotikum war sein doppeltes Gewicht in Kokain wert.
Er trieb das Messer bis zum Heft in einen morschen Baumstumpf, den die Holzsammler in Judy’s Jungle übersehen hatten, und hängte die Jacke daran auf. Die Fliegen umschwirrten sie, als er ging. Als er an jenem Abend in einer Bar mit Wellblechdach auf einen der »Anwälte« wartete, die dafür sorgten, daß die Postenkette durchlässig wurde, probierte er sein erstes ASP-Gerät aus. Es war eine riesige Maschine aus Chrom und Neon, und der Besitzer war sehr stolz darauf; er hatte selber mitgeholfen, den Laster zu kapern. Falls das Chaos der Neunziger einen radikalen Wandel der Paradigmen visueller Perzeption widerspiegelt, nämlich die endgültige Abkehr von der Lascaux-Gutenberg- Tradition einer präholographischen Gesellschaft, was haben wir dann wohl von dieser neuen Technologie zu erwarten, die eine getrennte Kodierung und anschließende Rekonstruktion des gesamten Spektrums der Sinneswahrnehmungen verheißt?
Roebuck und Pierhal, Jüngere amerikanische Geschichte: Eine Systembetrachtung
Schnellvorlauf durch die surrende Nichtzeit von gelöschtem Tape … in ihren Körper. Europäische Sonne. Straßen einer fremden Stadt.
Athen. Griechische Schriftzeichen und Staubgeruch …
… und Staubgeruch.
Sieh durch ihre Augen (du denkst, die Frau ist dir noch nie begegnet; du bist doch gerade erst aus Texas raus) auf das graue Monument, die steinernen Rösser, die flatternden,
kreisenden Tauben …
… und Statik erfaßt den geliebten Körper, wischt ihn aus, läßt ihn im Grau verschwinden. Wellen weißen Rauschens brechen sich an einem nicht vorhandenen Strand. Und das Band endet.
Das Licht am Inducer brennt jetzt.
Parker liegt im Dunkeln und erinnert sich an die tausend Fragmente der Hologramm-Rose. So ist das mit Hologrammen: Holt man die Fragmente zurück und beleuchtet sie, zeigt jedes einzelne das ganze Bild der Rose. Im Sturz auf Delta zu sieht er sich selbst als Rose; jeder seiner verstreuten Bestandteile offenbart ein Ganzes, das er nie kennen wird: geklaute Kreditkarten – ein ausgebrannter Vorort – planetare Konjunktionen einer Fremden – ein brennender Panzer auf einem Highway – ein flaches Päckchen Drogen – ein an Beton geschliffenes Springmesser, scharf wie der Schmerz. Er denkt: Wir alle sind Fragmente, Bestandteile voneinander, und: Ist das immer so gewesen? Dieser Moment einer Europa-Reise, eine Insel im grauen Meer des gelöschten Bands – ist Angela ihm jetzt näher oder realer, weil er dort gewesen ist?
Sie hatte ihm geholfen, seine Papiere zu bekommen, und ihm den ersten Job im ASP-Geschäft verschafft. War das ihre gemeinsame Geschichte? Nein, Geschichte war die schwarze Front des Delta-Inducers, der leere Schrank und das ungemachte Bett. Geschichte war sein Widerwille gegen den vollkommenen Körper, in dem er erwachte, wenn der Strompegel sank, seine Wut auf den Rikschafahrer und ihre Weigerung, durch den kontaminierten Regen zurückzuschauen,
Dann fiel ihm wieder ein, daß jedes Fragment die Rose aus einem anderen Blickwinkel zeigt; aber Delta spulte über ihn hinweg, bevor er sich fragen konnte, was das bedeuten mochte.
Fragments of A Hologram Rose
William Gibson
That summer Parker had trouble sleeping. There were power droughts; sudden failures of the delta-inducer brought painfully abrupt returns to consciousness.
To avoid these, he used patch cords, miniature alligator clips, and black tape to wire the inducer to a battery-operated ASP deck. Power loss in the inducer would trigger the deck‘s playback circuit. He bought an ASP cassette that began with the subject asleep on a quiet beach. It had been recorded by a young blonde yogi with 20-20 vision and an abnormally acute color sense. The boy had been flown to Barbados for the sold purpose of taking a nap and his morning‘s exercise on a brilliant stretch of private beach. The microfiche laminate in the cassette‘s transparent case explained that the yogi could will himself through alpha to delta without an inducer. Parker, who hadn‘t been able to sleep without an inducer for two years, wondered if this was possible.
He had been able to sit through the whole thing only once, though by now he knew every sensation of the first five subjective minutes. He thought the most interesting part of the sequence was a slight editing slip at the start of the elaborate breathing routine: a swift glance down the white beach that picked out the figure of a guard patrolling a chain link fence, a black machine pistol slung over his arm.While Parker slept, power drained from the city‘s grids. The transition from delta to delta-ASP was a dark implosion into other flesh. Familiarity cushioned the shock. He felt the cool sand under his shoulders. The cuffs of his tattered jeans flapped against his bare ankles in the morning breeze. Soon the boy would wake fully and begin his Ardha-Matsyendra-something; with other hands Parker groped in darkness for the ASP deck.
Three in the morning.
Making yourself a cup of coffee in the dark, using a flashlight when you pour the boiling water.
Morning‘s recorded dream, fading: through other eyes, dark plume of a Cuban freighter – fading with the horizon it navigates across the mind‘s gray screen.
Three in the morning. Let yesterday arrange itself around you in flat schematic images. What you said – what she said – watching her pack – dialing the cab. However you shuffle them they form the same printed circuit: you, standing in the rain, screaming at the cabby. The rain was sour and acid, nearly the color of piss. The cabby called you an asshole; you still had to pay twice the fare. She had three pieces of luggage. In his respirator and goggles, the man looked like an ant. He pedaled away in the rain. She didn‘t look back.
The last you saw of her was a giant ant, giving you the finger.
Parker saw his first ASP unit in a Texas shantytown called Judy‘s Jungle. It was a massive console in cheap plastic chrome. A ten-dollar bill fed into the slot bought you five minutes of free-fall gymnastics in a Swiss orbital spa, trampolining through twenty-meter perihelions with a sixteen- year-old Vogue model – heady stuff for the jungle, where it was simpler to buy a gun than a hot bath.
He was in New York with forged papers a year later, when two leading firms had the first portable decks in major department stores in time for Christmas. The ASP porn theaters that had boomed briefly in California never recovered. Holography went too, and the block-wide Fuller domes that had been the holo temples of Parker‘s childhood became multilevel supermarkets, or housed dusty amusement arcades where you still might find the old consoles, under faded neon pulsing APPARENT SENSORY PERCEPTION
through a blue haze of cigarette smoke.
Now Parker is thirty and writes continuity for broadcast ASP, programming the eye movements of the industry‘s human cameras.
The brown-out continues.
In the bedroom, Parker prods the brushed-aluminum face of his Sendai Sleep-Master. Its pilot light flickers, then lapses into darkness. Coffee in hand, he crosses the carpet to the closet she emptied the day before. The flashlight‘s beam probes the bare shelves for evidence of love, finding a broken leather sandal strap, an ASP cassette, and a postcard. The postcard is a white light reflection hologram of a rose. At the kitchen sink, he feeds the sandal strap to the disposal unit. Sluggish in the brown-out, it complains, but swallows and digests. Holding it carefully between thumb and forefinger, he lowers the hologram towards the hidden rotating jaws. The unit emits a thin scream as steel teeth slash laminated plastic and the rose is shredded into a thousand fragments.
Later he sits on the unmade bed, smoking, Her cassette is in the deck ready for playback. Some women‘s tapes disorient him, but he doubts this is the reason he now hesitates to start the machine. Roughly a quarter of all ASP users are unable to comfortably assimilate the subjective body picture of the opposite sex. Over the years some broadcast ASP starts have become increasingly androgynous in an attempt to capture this segment of the audience. But Angela‘s own tapes have never intimidated him before. (But what if she has recorded a lover?) No, that can‘t be it – it‘s simply that the cassette is an entirely unknown quantity.
When Parker was fifteen, his parents indentured him to the American subsidiary of a Japanese plastics combine. At the time, he felt fortunate; the ratio of applicants to indentured trainees was enormous. For three years he lived with his cadre in a dormitory, singing the company hymns in formation each morning and usually managing to go over the compound fence at least once a month for girls or the holodrome. The indenture would have terminated on his twentieth birthday, leaving him eligible for full employee status. A week before his nineteenth birthday, with two stolen credit cards and a change of clothes, he went over the fence for the last time. He arrived in California three days before the chaotic New Secessionist regime collapsed. In San Francisco, warring splinter groups hit and ran in the streets. One or another of four different “provisional” city governments had done such an efficient job of stockpiling food that almost none was available at street level.
Parker spent the last night of the revolution in a burned-out Tucson suburb, making love to a thin teenager from New Jersey who explained about the finer points of her horoscope between bouts of almost silent weeping that seemed to have nothing at all to do with anything he did or said.
Years later he realised that he no longer has any idea of his original motive in breaking his indenture.
The first three quarters of the cassette had been erased; you punch yourself fast-forward through a static haze of wiped tape, where taste and scent blur into a single channel. The audio input is white sound – the no-sound of the first dark sea… (Prolonged input from wiped tape can induce hypnagogic hallucination.) Parker crouched in the roadside New Mexico brush at midnight, watching a tank burn on the highway. Flame lit the broken while line he had followed from Tucson. The explosion has been visible two miles away, a white sheet of heat lightning that had turned the pale branches of a bare tree against the night sky into a photographic negative of themselves: carbon branches against magnesium sky.
Many of the refugees were armed. Texas owed the shantytowns that steamed in the warm gulf rains to the uneasy neutrality she had maintained in the face of the Coast‘s attempted secession.
The towns were built of plywood, cardboard, plastic sheets that billowed in the wind, and the bodies of dead vehicles. They had names like Jump City and Sugaree, shifted constantly in the covert winds of a black-market economy. Federal and state troops sent in to sweep the outlaw towns seldom found anything. But after each search, a few men would fail to report back. Some had sold their uniforms, and others had come too close to the contraband they had been sent to find.
After three months, Parker wanted out, but goods were the only safe passage through the army cordons. His chance came only by accident: Late one afternoon, skirting the pall of greasy cooking smoke that hung low over the woman in a dry creek bed. Flies rose up in an angry cloud, then settled again, ignoring him. She had a leather jacket, and at night Parker was usually cold. He began to search the creek bed for a length of brushwood. In the jacket‘s back, just below her left shoulder blade, was a round hole that would have admitted the shaft of a pencil. The jacket‘s lining had been red once, but now it was black, stiff and shining with dried blood. With the jacket swaying on the end of his stick, he went looking for water.
He never washed the jacket; in its left pocket he found nearly an ounce of cocaine, carefully wrapped in plastic and transparent surgical tape. The right pocket held fifteen ampules of Megacillin-D and a ten-inch horn-handled switchblade. The antibiotic was worth twice its weight in cocaine.
He drove the knife hilt-deep into a rotten stump passed over by the Jungle‘s wood-gatherers and hung the jacket there, the flies circling it as he walked away.
That night, in a bar with a corrugated iron roof, waiting for one of the ‚lawyers‘ who worked passages through the cordon, he tried his first ASP machine. It was huge, all chrome and neon, and the owner was very proud of it; he had helped hijack the truck itself. If the chaos of the nineties reflects a radical shift in the paradigms of visual literacy, the final shift away from the Lascaux/Gutenberg tradition of a pre-holographic society, what should we expect from this newer technology, with its promise of discrete encoding and subsequent reconstruction of the full range of sensory perception?
Rosebuck and Pierhal, Recent American History: A Systems View.
Fast-forward through the humming no-time of wiped tape – into her body. European sunlight. Streets of a strange city. Athens. Greek-letter signs and the smell of dust… and the smell of dust.
Look through her eyes (thinking, this woman hasn‘t met you yet; you‘re hardly out of Texas) at the gray monument, horses there in stone, where pigeons whirl up and circle – and static takes love‘s body, wipes it clean and gray. Waves of white sound break along a beach that isn‘t there. And the tapes ends.
The inducer‘s light is burning now.
Parker lies in darkness, recalling the thousand fragments of the hologram rose. A hologram has this quality: Recovered and illuminated,
each fragment will reveal the whole image of the rose. Falling toward delta, he sees himself the rose, each of his scattered fragments revealing a whole he‘ll never know – stolen credit cards – a burned out suburb – planetary conjunctions of a stranger – a tank burning on a highway – a flat packet of drugs – a switchblade honed on concrete, thin as pain.
Thinking: We‘re each other‘s fragments, and was it always this way? That instant of a European trip, deserted in the gray sea of wiped tape – is she closer now, or more real, for his having been there?
She had helped him get his papers, found him his first job in ASP. Was that their history? No, history was the black face of the delta-inducer, the empty closet, and the unmade bed. History was his loathing for the perfect body he woke in if the juice dropped, his fury at the pedal-cab driver, and her refusal to look back through the contaminated rain.
But each fragment reveals the rose from a different angle, he remembered, but delta swept over him before he could ask himself what that might mean.